Kia Stonic: Motorblock / Pleuelstange

Kia Stonic (YB) Reparaturanleitung / Motormechanik / Motorblock / Pleuelstange

Reparaturverfahren
ZERLEGUNG
  

Kotflügelschoner verwenden, damit die Lackierung nicht beschädigt wird.

Zur Vermeidung von Schäden warten, bis die Kühlmitteltemperatur unter die Normaltemperatur gefallen ist (20°C), bevor der Zylinderkopf entfernt werden kann.

Beim Umgang mit Metalldichtungen darauf achten, dass die Dichtung nicht geknickt wird und dass die Dichtungsoberfläche nicht beschädigt wird.

Um Beschädigungen zu vermeiden, Kabelstecker sorgfältig abklemmen und dabei nur an den Steckern halten/ziehen.

  

Alle Kabelstränge und Schläuche markieren, um Verwechslungen zu vermeiden.

Kurbelwellen-Dämpferriemenscheibe so drehen, dass Kolben Nr. 1 am OT (oberen Totpunkt) steht (Kompressionstakt).

1.

Motor und Getriebe ausbauen.

(Siehe Motor und Getriebe - "Motor und Getriebe")

2.

Getriebe aus dem Motor ausbauen.

(Siehe Schaltgetriebe - "Schaltgetriebe")

3.

Schwungrad ausbauen.

(Siehe Zylinderblockeinheit - "Schwungscheibe")

4.

Hinteren Radialdichtring ausbauen.

(Siehe Zylinderblockeinheit - "Hintere Öldichtung")

5.

Motor für die Zerlegung an einen Motorständer anbauen.

6.

Zylinderkopfdeckel abbauen.

(Siehe Zylinderkopf - "Zylinderkopfdeckel")

7.

Thermostatgehäuse ausbauen.

(siehe Kühlsystem – "Thermostat")

8.

Steuerkette entfernen.

(Siehe Zündsystem - "Steuerkette")

9.

Ansaugkrümmer ausbauen.

(Siehe Ansaug- und Abgassystem - "Ansaugkrümmer")

10.

Abgaskrümmer ausbauen.

(Siehe Ansaug- und Abgassystem - "Turbolader und Abgaskrümmer")

11.

Zylinderkopf ausbauen.

(Siehe Zylinderkopf - "Zylinderkopf")

12.

Ölwanne und Ölsieb abbauen.

(Siehe Schmiersystem - "Ölwanne")

13.

Lagereinsatz ausbauen.

(Siehe Zylinderblock - "Zylinderblock")

14.

Pleuellager-Axialspiel prüfen.

15.

Spiel des Pleuellagerdeckels prüfen.

16.

Kolben mit Pleuelstangen ausbauen.

(1)

Vorhandene Ölkohleablagerungen auf dem Zylinder mit einer Reibahle entfernen.

(2)

Pleuelstangendeckel (A) abnehmen.

  

Pleueldeckel markieren, damit sie an der ursprünglichen Position und in richtiger Richtung wieder montiert werden können.

(3)

Kolben, Pleuelstange und oberes Lager nach oben aus dem Motorblock schieben.

  

Pleuel und Deckel zusammen mit den dazugehörigen Lagern aufbewahren.

Kolben- und Pleuel-Einheiten in der richtigen Reihenfolge anordnen.

Kolben und Pleuel markieren, damit sie an der ursprünglichen Position wieder montiert werden können.

17.

Passung zwischen Kolben und Kolbenbolzen überprüfen.

Den Kolben auf dem Kolbenbolzen vor- und zurückbewegen. Ist eine Bewegung zu spüren, Kolben und Kolbenbolzen als Satz austauschen.

18.

Kolbenringe abbauen.

(1)

Primär- und Sekundärkolbenring (A) mit einer Kolbenringzange entfernen.

(2)

Ölring und Schraubenfeder (B) von Hand ausbauen.

  

Beim Ausbau des O-Rings nicht zu viel Kraft aufwenden, da er sonst brechen kann.

  

Kolbenringe in der originalen Reihenfolge ablegen.

19.

Pleuelstange vom Kolben abbauen.

(1)

Sprengring (C) vom Kolben abnehmen.

(2)

Kolbenbolzen (D) mit einer Presse aus dem Kolben pressen.

(3)

Kolben (F) und Pleuelstange (E) zerlegen.

PRÜFUNG

PLEUELSTANGEN

1.

Axialspiel der Pleuelstange prüfen.

Axialspiel mit einer Fühlerlehre messen, während die Pleuelstange vor- und zurückbewegt wird.

Standardaxialspiel:

0,10 ~ 0,25 mm

(1)

Wenn die Toleranz überschritten wird, neue Pleuelstange einbauen.

(2)

Wenn die Toleranz weiterhin überschritten wird, Kurbelwelle ersetzen.

2.

Pleuellagerspiel prüfen.

(1)

Kontrollieren, ob die Passmarkierungen an Pleuel und -deckel aufeinander ausgerichtet sind, um den korrekten Wiedereinbau zu gewährleisten.

(2)

Beide Pleuellagerdeckelschrauben ausschrauben.

(3)

Pleuellagerdeckel und untere Pleuellagerschale abnehmen.

(4)

Kurbelzapfen und Lager reinigen.

(5)

Einen Streifen Plastigage auf den Kurbelzapfen legen.

(6)

Untere Pleuellagerschale und Lagerdeckel anbauen und danach die Schrauben festziehen.

Anzugsdrehmoment:

10,8 ~ 14,7 Nm (1,1 ~ 1,5 kgm) + 88 ~ 92°

  

Kurbelwelle nicht drehen.

Stets neue Pleueldeckelschrauben verwenden. Bei den Pleueldeckelschrauben handelt es sich um Dehnschrauben, die beim Anziehen dauerhaft über ihren Elastizitätszustand hinaus gedehnt werden. Bei einem Ausschrauben und Wiederverwenden können diese Schrauben brechen bzw. die Spannkraft u.U. nicht aufrechterhalten.

(7)

2 Schrauben, Pleuellagerdeckel und untere Lagerschale abbauen.

(8)

Plastigage-Streifen an der breitesten Stelle messen.

Standard-Lagerspiel:

0,018 ~ 0,036 mm

(9)

Wenn die Plastigage-Messung ein zu kleines oder zu großes Spiel anzeigt, obere und untere Lagerschale ausbauen und neue Lagerschalen mit derselben Farbmarkierung einbauen Lagerspiel nachprüfen.

  

Lager und Deckel nicht abfeilen, unterlegen oder abkratzen, um das Spiel einzustellen.

(10)

Zeigt das Plastigage immer noch ein verkehrtes Spiel an, das nächstgrößere oder -kleinere Lager versuchen.

(Siehe Auswahltabelle für Pleuellagerschalen.) Lagerspiel nachprüfen.

  

Wenn auch bei der Verwendung kleinerer oder größerer Lagerschalen kein ordnungsgemäßes Spiel erreicht werden kann, Kurbelwelle ersetzen.

  

Wenn die Ausrichtmarkierungen aufgrund von angesammeltem Schmierfett oder Schmutz nicht mehr lesbar sind, nur mit geeignetem Lösungsmittel oder Reinigungsmittel reinigen und keinen Draht oder aggressiven Reiniger verwenden.

(11)

Lager aus der Auswahltabelle wählen.

Lage der Pleuelstangenmarkierung

PLEUELSTANGE-KENNZEICHNUNGEN

Kennung
MARKIERUNG
Großes Pleuelauge Innendurchmesser
0
a
42,000 ~ 42,006 mm
 
1
b
42,006 ~ 42,012 mm
 
2
c
42,012 ~ 42,018 mm
 

Lage der Kurbelzapfenmarkierung

Kurbelzapfen-Kennzeichnungen

KLASSIFIZIERUNG
MARKIERUNG
Kurbelzapfen Außendurchmesser
I
1
38,966 ~ 38,972 mm
 
II
2
38,960 ~ 38,966 mm
 
III
3
38,954 ~ 38,960 mm
 

POSITION DER PLEUELLAGERMARKIERUNG

PLEUELLAGER-KENNZEICHNUNGEN

Kennung
Farbe
DICKE DER PLEUELLAGERSCHALEN
a
Blau
1,514 ~ 1,517 mm
 
b
Schwarz
1,511 ~ 1,514 mm
 
c
KEINE FARBE
1,508 ~ 1,511 mm
 
D
GRÜN
0,505 ~ 0,508 mm
 
E
GELB
0,502 ~ 0,505 mm
 

(12)

Lager aus der Auswahltabelle wählen.

AUSWAHLTABELLE FÜR PLEUELLAGERSCHALEN

Pleuellager
Pleuelmarkierung
0 (a)
1 (b)
2 (c)
Kurbelzapfenmarkierung
I(1)
E (Gelb)
D (Grün)
C (Keine)
II(2)
D (Grün)
C (Keine)
B (Schwarz)
III(3)
C (Keine)
B (Schwarz)
A (Blau)

PISTON

1.

Kolben reinigen.

(1)

Ölkohleablagerungen mit einem Dichtungsschaber von der Kolbenoberseite entfernen.

(2)

Kolbenringnuten mit geeignetem Werkzeug oder mit einem Stück eines Kolbenrings reinigen.

(3)

Kolben sorgfältig mit Lösungsmittel und Pinsel reinigen.

  

Keine Drahtbürste verwenden.

2.

Spiel zwischen Kolben und Zylinder durch Errechnen der Differenz zwischen Innendurchmesser der Zylinderbohrung und Außendurchmesser des Kolbens prüfen.

Spiel Kolben/Zylinder :

0,025 ~ 0,045 mm

(1)

Zylinderbohrungsdurchmesser auf einer Höhe jeweils in Druck- und Axialrichtung mit einer Zylindermesslehre messen.

Standard-Durchmesser:

71,00 - 71,03 mm

(2)

Die Standardmessung des Kolbenaußendurchmessers wird in einer Höhe von 30 mm unter dem oberen Kolbensteg durchgeführt.

Standard-Durchmesser:

70,965 ~ 70,995 mm

3.

Kolben entsprechend der Zylinder-Klassifizierung auswählen.

(1)

Den Größencode der Zylinderbohrung an der Seite des Motorblocks überprüfen.

Zylinderbohrung Innendurchmesser

KLASSIFIZIERUNG
MARKIERUNG
Innendurchmesser
a
a
71,00 ~ 71,01 mm
 
b
b
71,01 ~ 71,02 mm
 
c
c
71,02 ~ 71,03 mm
 

(2)

Markierung für Kolbengröße auf der Oberseite prüfen.

Kolbenaußendurchmesser

KLASSIFIZIERUNG
MARKIERUNG
Innendurchmesser
a
a
70,965 ~ 70,975 mm
 
b
b
70,975 ~ 70,985 mm
 
c
c
70,985 ~ 70,995 mm
 

KOLBENRINGE

1.

Seitliches Kolbenringspiel prüfen.

Spiel zwischen neuem Kolbenring und der Wand der Kolbennut mit einer Fühllehre messen.

Breite der Kolbenringnut

Nr. 1: 1,235 ~ 1,250 mm

Nr. 2: 1,23 ~ 1,25 mm

Ölabstreifring 2,010 ~ 2,025 mm

Breite des Kolbenrings

Nr. 1: 1,170 ~ 1,185 mm

Nr. 2: 1,17 ~ 1,19 mm

Ölabstreifring 1,90 ~ 1,96 mm

Seitliches Kolbenringspiel

Nr. 1: 0,05 ~ 0,08 mm

Nr. 2: 0,04 ~ 0,08 mm

Ölabstreifring 0,050 ~ 0,125 mm

Wenn das Spiel den Grenzwert überschreitet, Kolben ersetzen.

2.

Kolbenringstoßspiel prüfen.

Um das Ringstoß-Spiel zu prüfen, einen Kolbenring in den Zylinder setzen. Der Kolbenring muss waagerecht ausgerichtet werden. Dazu den Kolbenring langsam mit einem Kolben in den Zylinder drücken. Ringstoß-Spiel mit einer Fühlerlehre messen. Bei Überschreiten des Grenzwertes den Kolbenring auswechseln. Wenn das Ringstoß-Spiel zu groß ist, Durchmesser der Zylinderbohrung anhand der Verschleißgrenzwerte Überprüfen. Wenn der Zylinder-Innendurchmesser zu groß ist, muss der Motorblock nachgebohrt werden.

Ringstoß-Spiel

Nr. 1: 0,13 ~ 0,23mm

Nr. 2: 0,25 ~ 0,40 mm

Ölabstreifring 0,2 ~ 0,7 mm

KOLBENBOLZEN

1.

Kolbenbolzen-Durchmesser messen.

Außendurchmesser Kolbenbolzen:

17,997 ~ 18,000 mm

2.

Spiel zwischen Kolben und Kolbenbolzen überprüfen.

Spiel zwischen Kolbenbolzen und Kolben:

0,005 ~ 0,012 mm

3.

Differenz zwischen Kolbenbolzen-Außendurchmesser und Innendurchmesser des kleinen Pleuelauges berechnen.

Spiel Kolbenbolzen/Pleuelauge:

0,005 ~ 0,014 mm

Zusammenbau
  

Alle Teile, die eingebaut werden sollen, sorgfältig reinigen.

Vor der Montage der Teile alle gleitenden und sich drehenden Teile mit frischem Motoröl schmieren.

Alle Dichtungen, O-Ringe und Radialdichtringe durch Neuteile ersetzen.

1.

Kolben und Pleuelstange einbauen.

(1)

Sicherungsring (A) auf einer Seite der Kolbenbolzenbohrung anbringen.

(2)

Die vordere Kolbenmarkierung und (A) vordere Pleuelstangemarkierung aufeinander ausrichten (B).

(3)

Den Kolbenbolzen (A) in die Kolbenbolzenbohrung und in das kleine Pleuelauge der Pleuelstange einsetzen.

(4)

Sicherungsring (B) nach dem Einführen des Kolbenbolzens auf der anderen Seite anbringen.

  

Eine ausreichende Menge Motoröl auf die Kolbenaußenfläche auftragen, auf die Innenfläche der Kolbenbohrung und auf das kleine Pleuelauge, bevor der Kolbenbolzen eingesetzt wird.

Bei Einsetzen des Kolbenbolzens stets darauf achten, dass kleines Pleuelauge, Kolbenbolzenbohrung und Kolbenbolzen nicht beschädigt werden.

Den Sprengring stets so einsetzen, dass er die Nut der Kolbenbolzenbohrung berührt.

2.

Kolbenringe montieren.

(1)

Federring und beide labstreifringe (ohne Werkzeuge) manuell montieren.

(2)

Zwei Kompressionsringe mit einer Kolbenringzange so einsetzen, dass die Kodierung nach oben zeigt.

(3)

Ringstöße wie gezeigt ausrichten.

3.

Pleuellager montieren.

(1)

Lagerklaue mit der Nut des Pleuels und des Pleueldeckels ausrichten.

(2)

Lager (A) am Pleuel und am Pleueldeckel (B) anbringen.

4.

Kolben mit Pleuelstangen einbauen.

  

Vor der Montage der Kolben die Ringnuten und Zylinderbohrungen mit einer Schicht Motoröl schmieren.

Die Vorderseitenmarkierung (A) von Kolben und (B) Pleuel müssen zur Antriebskettenseite des Motors gerichtet sein.

(1)

Ringkompressionswerkzeug anbringen und sicherstellen, dass das Lager richtig sitzt. Dann den Kolben in den Zylinder schieben und mit dem Holzgriff eines Hammers leicht einklopfen.

(2)

Mit dem Einführen aufhören, sobald der Ringspanner frei springt. Nun die Ausrichtung Pleuel/Kurbelzapfen überprüfen, bevor der Kolben in seine Position geschoben wird.

(3)

Motoröl auf die Schraubengewinde geben, dann die Pleueldeckel mit den Lagern einbauen und die Schrauben festziehen.

Anzugsdrehmoment:

10,8 ~ 14,7 Nm (1,1 ~ 1,5 kgm) + 88 ~ 92°

  

Stets neue Pleueldeckelschrauben verwenden. Bei den Pleueldeckelschrauben handelt es sich um Dehnschrauben, die beim Anziehen dauerhaft über ihren Elastizitätszustand hinaus gedehnt werden. Bei einem Ausschrauben und Wiederverwenden können diese Schrauben brechen bzw. die Spannkraft u.U. nicht aufrechterhalten.

5.

Seitenspiel zwischen Kolben und Pleuel prüfen.

6.

Die verbleibenden Teile in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus einbauen.

Hinterer Radial-Dichtring
Reparaturverfahren Ausbau 1. Getriebe ausbauen. (Siehe Schaltgetriebe - "Schaltgetriebe") 2. Schwungrad ausbauen. (Siehe Zylinderbl ...

Kurbelwelle
Reparaturverfahren ZERLEGUNG    • Kotflügelschoner verwenden, damit die Lackierung nicht besc ...

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